Protagonisteninterview mit Nils aus "Sheltered in Blue" von Svea Lundberg
Michaela: Hallo Nils, stell dich doch mal meinen Followern vor.
Nils: „Hey, freut mich, dass ich hier sein darf. Ich bin Nils, 24 Jahre alt, aus Stuttgart – soweit die langweiligen Fakten. Vor rund einem halben Jahr habe ich meine Ausbildung an der Polizeischule in Böblingen abgeschlossen und bin nun Teil der Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit in Göppingen. Beruflich wie privat mag ich es abwechslungsreich. Ich treibe viel Sport – Kickboxen zum Beispiel –, reise viel und bin gerne unter Menschen.“
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Michaela: Warum wolltest du Polizist werden? Und wie bist du auf die BFE gekommen?
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Nils: „Am Polizeiberuf haben mich viele Dinge gereizt: die abwechslungsreiche Arbeit, der Kontakt mit Menschen und die enge Zusammenarbeit mit Kollegen, und irgendwie auch dieser heimliche Wunsch, mit meiner Arbeit etwas bewegen und helfen zu können. Für die BFE habe ich mich entschieden, weil es viele spannende Facetten des Polizeiberufes vereint. Wir sind häufig bei Großlagen wie Demos oder Fußballspielen eingesetzt, was natürlich im Ernstfall Adrenalin pur ist. Andererseits machen wir auch Observationsarbeit und tätigen Festnahmen, das ist dann wieder eine ganz andere Art zu arbeiten und diese Vielfältigkeit reizt mich sehr.“
Michaela: War Polizist immer schon dein Traumberuf? Oder was wolltest du als Kind werden?
Nils: „Polizist stand zumindest schon immer weit oben auf meiner Liste. Als Kind wollte ich auch mal Feuerwehrmann und Pilot werden.“
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Michaela: Was ging in dir vor, als du bei deiner ersten Demo warst? War es hart für dich zu sehen, wie die Menschen so wütend sein können und nicht auf die anderen Rücksicht nehmen?
Nils: „Natürlich sind solche Demos sowohl körperlich als auch emotional anstrengend. Ich glaube, man muss lernen, eine gewisse Distanz zu wahren und die Geschehnisse nicht zu nahe an sich heranzulassen. Andererseits ist es wichtig, das Gegenüber niemals als Mensch aus den Augen zu verlieren und sich im Nachhinein auch mal die Zeit zu nehmen, zu reflektieren, was da passiert ist. Oft ist ja nicht blinder Hass ein Auslöser für eine solche Wut, sondern vielmehr Verzweiflung oder auch Angst. Daher finde ich es wichtig, auch mal zu versuchen, sich in das Gegenüber hineinzuversetzen – auch wenn das natürlich manchmal schwerfällt.“
Michaela: Welche Ziele hast du in deinem Leben – privat und beruflich?
Nils: „Beruflich gesehen möchte ich definitiv noch einige Jahre bei der BFE bleiben, Erfahrungen sammeln und mich hocharbeiten. Eventuell würde ich auch polizeiintern gerne noch zum Studium, aber das hat noch Zeit. Es gibt noch viele Sparten der Polizeiarbeit, die mich reizen würden. Privat hoffe ich ganz einfach, dass Erik und ich es schaffen, noch lange eine glückliche, funktionierende Beziehung zu führen, und dass es mir und meinen Lieben einfach gut geht.“
Michaela: Was liebst du an Erik am meisten?
Nils: „Die Ruhe, die er ausstrahlt und dass ich weiß, dass ich mich in jeder Lebenslage auf ihn verlassen kann, egal ob privat oder im Job. Außerdem liebe ich die Art, wie er mit seinem Sohn umgeht – und mit mir. Ich könnte stundenlang neben ihm liegen und einfach genießen, dass er da ist. Dieses Gefühl hatte ich vorher noch bei keinem Mann.“
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Michaela: Danke für deine Zeit und für das tolle Interview!