W E R B U N G
Alles. Nichts. Und ganz viel dazwischen
Erstausgabe erschienen am: 15.02,2019
Seitenzahl: 320 Seiten Format: gebundene Ausgabe
Preis: gebundene Ausgabe 16,95 €
E-Book 14,99 €
Geschrieben von: Ava Reed
Verlag: Ueberreuter Verlag
Zur Autorin
Ava Reed wird schon immer von Büchern begleitet. Das Haus ohne etwas zu lesen verlassen? Unvorstellbar. Schließlich entdeckte sie auch das Schreiben und Bloggen (avareed.de) für sich und kann sich nicht vorstellen, je wieder damit aufzuhören. Wenn sie nicht gerade wild in die Tasten tippt, geht sie ihrer Arbeit in einem Verlag nach. Ava Reed lebt mit ihrem Freund in Frankfurt am Main. Ihr findet sie auf: ihrer Homepage https://avareed.de/ Instragram https://www.instagram.com/avareed.books/ Facebook https://www.facebook.com/AvaReed Youtube https://www.youtube.com/channel/UClpIiRJwBYrQKXtlbS5g2xQ
Klappentext
Der Abschluss. So viele Dinge, die zu tun sind. Und danach? Ein Studium? Eine Ausbildung? Reisen? Leni ist ein glückliches Mädchen voller Träume. Bis etwas in ihr aus dem Gleichgewicht gerät. Es beginnt mit zu vielen Gedanken, die zu Übelkeit, Panikattacken und Angst vor der Angst werden. All das ist plötzlich da und führt zu einer Diagnose, an der Leni zu zerbrechen droht. Nichts scheint zu funktionieren, keine Therapie, keine Medikation. Bis sie Matti trifft, der ein ganz anderes Päckchen zu tragen hat, und ihn auf eine Reise begleitet, die sie nie antreten wollte …
Eigene Meinung
Dieses Buch durfte ich im Rahmen einer Leserunde bei Lovelybooks bereits vor Veröffentlichung lesen. Danke nochmals dafür!
Es war mein erstes Buch von Ava Reed, und bereits als ich den Klappentext gelesen habe, habe ich so gehofft, Teil der Leserunde sein zu dürfen. Dieses Buch ist einfach so unfassbar gut, traurig und so viel mehr. Ich kann euch mein Gefühlschaos dazu gar nicht beschreiben.
Im Buch lernen wir zu Beginn Leni und ihre beste Freundin Emma kennen. Beide stehen kurz vor ihrem Abschluss und somit auch an einem Punkt in ihrem Leben wo etwas neues beginnt. Und genau dort beginnt für Leni der Albtraum. Ich konnte mich bereits dort ein wenig in sie hineinversetzen, denn auch mir ging es damals so, als ich kurz vor meinem Abschluss stand. In diesem Moment tauchen in einem so viele Fragen auf. Was mache ich als nächstes? Was hält das Leben für mich bereit? Was ist wenn ich nichts finde? All diese Emotionen konnte ich voll und ganz nachvollziehen.
Zu Beginn schleichen sich die Gefühle langsam an Leni heran, aber irgendwann wandeln sie sich in richtige Panikattacken um, und Leni hat Angst unter Menschen zu gehen. Den ersten Schritt hat sie schon einmal gemacht, als sie selber eingesehen hat, dass sie Hilfe braucht. Aber auch das ist nicht immer einfach, denn viele Ärzte dachten sie hätte "nur" Prüfungsangst und nichts weiter. Das fand ich persönlich besonders schlimm, dass man als Betroffener zu so vielen Ärzten muss und kein einziger glaubt einem. Das reißt einen immer weiter in die Tiefe - in das dunkle Loch.
Bei den Lesern ruft dieses Buch wirklich alle Emotionen hervor. Ich habe so mitgelitten. Sowohl mit Leni, als auch mit ihrer Familie und ihrer besten Freundin. Sie hat sich immer weiter abgeschottet, doch ihre Familie hat nicht aufgegeben und tut wirklich alles für sie.
Auch als wir Matti kennengelernt habe, musste ich erst einmal schlucken um das Gelesene zu verarbeiten. Denn er hat selber etwas zu stemmen. Auch wenn es das komplette Gegenteil zu Leni ihrer Krankheit ist, ist es eine Krankheit, die einen nicht so leicht loslässt.
Dieses Buch - und die Geschichte die dahinter steckt - hat mir die Augen geöffnet, so dass ich die Welt nun mit anderen Augen sehe. Auch wenn die Betroffenen denken, sie wäre alleine, das stimmt nicht. Es gibt so viele Menschen die bereit sind ihnen zu helfen. Man muss es nur selber wollen und sich des ganzen bewusst werden. Der Kampf ist nicht aussichtslos. Es gibt immer Wege ihn zu meistern.
Ava Reed spricht in diesem Buch ein Thema an, das in der heutigen Welt noch immer totgeschwiegen oder falsch verstanden wird. Wenn man jemanden kennenlernt und es heißt, diese Person hat Depressionen dann denken die meisten gleich das Schlimmste und behandeln die Personen auch dementsprechend. Aber dieses Buch zeigt, dass die Betroffenen auch nur Menschen sind und einfach verstanden und normal behandelt werden wollen.
Der Schreibstil von ihr ist so natürlich und "normal". Er hat keine Spannung in sich, aber trotzdem kann man das Buch nicht aus der Hand legen, weil das Thema einfach viel zu aktuell und alltäglich ist. Auch die Tagebucheinträge von Ava sind wunderschön geworden und berühren einen.
Fazit: Ein wunderschönes und berührendes Buch. Es regt wirklich zum Nachdenken an. Besonders weil ich mich davor noch nicht mit psychischen Erkrankungen auseinander gesetzt hatte. Dieses Buch verdient soviel Aufmerksamkeit, da in ihm so viel Wahrheit von der Welt steckt. In diesem Buch steckt so viel drin. Angst. Trauer. Ungewissheit. Wut. Dunkelheit. Aber auch Hoffnung. Mut. Kraft. Es ist wie ein Licht am Ende eines dunklen Tunnels.
Absolutes Lesehighlight 2019!