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Interview mit Kristin Schöllkopf

Michaela: Danke, dass du dir Zeit für das Interview genommen hast. Zu Beginn stell dich und dein Buch doch bitte in ein paar Sätzen vor. 

 

Kristin: Vielen Dank, dass ich Deine Fragen beantworten darf. Mein Name ist Kristin Schöllkopf, ich bin zwanzig Jahre alt und habe meinen ersten Thriller namens GER(a)ECHT am 23. Februar im Rabenwald Verlag veröffentlicht. Ich bin Studentin und schreibe in jeder freien Minute. In meinem Thriller begegnet Ihr einer jungen Frau, die sich auf die Suche nach dem Peiniger ihrer Schwester macht und dabei auf die Hilfe eines jungen Polizisten zählt. In meinem Thriller geht es vor allem um die Frage: Ist Rache gerecht?

Michaela: Wie genau bist du auf das Schreiben gekommen?

 

Kristin: Ich habe schon immer gern gelesen und seit ich blogge hat sich diese Leidenschaft noch gesteigert. Ein wahres Schlüsselereignis, das mich zum Schreiben gebracht hat, gibt es bei mir nicht. Es war mehr ein Prozess. Seit einigen Jahren schreibe ich schon für mich, doch ich hatte nie den Mut, das Geschriebene jemandem zu zeigen. Meist habe ich das Schreiben für mich selbst genutzt, um Erlebnisse zu verarbeiten oder mich mit Fragen zu beschäftigen, die mir im Kopf herumschwirrten. Und nun darf ich auch veröffentlichen, was für mich noch immer zu schön ist, um wahr zu sein.

Michaela: Hast du früher schon geschrieben und wenn ja, wer oder was hat dich dazu gebracht dein Buch zu veröffentlichen?

 

Kristin: Geschrieben habe ich schon früher, jedoch eher für mich selbst und für meine eigene Gefühlswelt. Ich habe das Gefühl, Probleme auszuformulieren oder etwas, das mich beschäftigt, gibt mir die Möglichkeit, mich selbst besser zu verstehen. Vor ungefähr neun Monaten wollte ich dann nicht mehr nur für mich schreiben, sondern eine Geschichte um die Fragestellung spinnen, die mich schon so lange beschäftigt: Wie kann jemand Rache ausüben wollen und kann er damit je Gerechtigkeit erlangen?

Zur Veröffentlichung haben mich vor allem meine ehemaligen Lehrer, meine beste Freundin und am meisten meine Mama gebracht. Sie unterstützt mich bei allem und durfte GER(a)ECHT auch als Erste lesen. Ohne ihren Zuspruch hätte ich es mich wahrscheinlich nicht getraut.

Michaela: Wie lange hast du für "Ger(a)echt" gebraucht? 

 

Kristin: Lustigerweise habe ich an GER(a)ECHT nur ungefähr einen Monat geschrieben. In zwei Wochen entstand der grobe Storyverlauf in meinem Kopf und dann habe ich geschrieben wie eine Wilde. Ich muss aber auch dazu sagen, dass ich nichts anderes gemacht habe, außer geschrieben. Es ist ein Wunder, dass meine Hunde mich noch dazu gebracht haben, mit ihnen raus zu gehen. ;-)

Michaela: Wieso hast du dich für Stuttgart als deinen Handlungsort entschieden? Kommst du aus Stuttgart? Wie und wo hast du dafür recherchiert? 

 

Kristin: Ich habe ein Semester Anglistik und Geschichte in Stuttgart studiert, wechsle im Oktober allerdings nach Karlsruhe. Dadurch konnte ich die Wege, Orte etc., die ich beschreibe, selbst ablaufen und so auch ziemlich detailgetreu in meinen Thriller einarbeiten. Das hat großen Spaß gemacht, gerade, weil ich so auch einiges meiner Persönlichkeit in die Zeilen stecken konnte. Das Studium ist (bis auf Änderungen des Datenschutzes wegen) genau so und die Wildtiergehege in dem großen Wald außerhalb Stuttgarts, die eine größere Rolle spielen, existieren auch genauso. Die Recherche habe ich allein für die technischen Dinge gebraucht, da ich von ihnen leider nicht allzu viel verstehe.

Michaela: Wen von deinen Hauptfiguren magst du am liebsten und warum? 

 

Kristin: Mona ist mir selbst sehr ähnlich, deshalb habe ich sie sehr ins Herz geschlossen, aber mein absoluter Liebling ist Florian. Ich habe mich beim Schreiben immer mehr in ihn verguckt und was ich an ihm faszinierend finde ist, dass er ein Eigenleben in meinem Kopf entwickelt hat. Er weiß genau, was er sagen möchte, noch bevor ich es weiß. Deshalb habe ich sehr großen Spaß beim Schreiben des zweiten Bandes von GER(a)ECHT.

Michaela: Wieso hast du dich für das Genre "Krimi" entschieden? Liest du selbst gerne dieses Genre? Wirst du weitere Krimis schreiben oder dich auch in einem anderen Bereich versuchen? Wenn ja in welchem?

 

Kristin: Ich finde, das Genre des Krimis bzw. der Thriller wird meist unterschätzt. Es wird allein auf die Spannung reduziert und mit meinen Thrillern möchte ich zeigen, dass das Genre durchaus fähig ist, auch Gesellschaftskritik oder ergreifende Geschichten zu transportieren. Ich persönlich lese nicht allzu viele Thriller/Krimis, da ich immer Angst habe, unbewusst Ideen anderer Autoren in meine Manuskripte einzubauen, aber dennoch haben es mir Autoren/Autorinnen, wie Urusla Poznanski, Sebastian Fitzek oder meine liebe Kollegin Vanessa Heintz wahrlich angetan. Ich würde wahnsinnig gern einmal einen Fantasy-Roman schreiben, nur leider habe ich im Moment das Gefühl, dass der Markt etwas überlaufen ist. Ich denke, dazu muss ich etwas Zeit vergehen lassen, bis ich eine richtig gute Idee habe, mit der ich arbeiten kann. Bis dahin werde ich wohl weiterhin Thriller schreiben. Gerade habe ich die Arbeit an einem neuen Manuskript, das nicht mit GER(a)ECHT in Verbindung steht, beendet und ich hatte großen Spaß beim Schreiben und hoffe, Ihr bekommt es bald zu lesen.

Michaela: Und zu guter letzt, welche Tipps gibst du (jungen) neuen Autoren mit auf den Weg? 

 

Kristin: Da ich selbst eine bin schreibe ich einfach ganz aus dem Bauch heraus: Hört auf Euch selbst. Viele sagen, es müssen die größten Verlage oder die größten Agenturen sein. Doch das stimmt nicht. Glaubt an Euch selbst und wenn Ihr nicht nur für Euer Werk, sondern auch für Euch selbst als Autoren/Autorinnen ein Zuhause möchtet, hört auf Euer Bauchgefühl. Mich hat es hierher gebracht - in einen unglaublich tollen Verlag, mit wundervollen Kolleginnen und einem Werk, das immer noch meines ist, auch wenn es in einem Verlag erscheint. Nichts ist unmöglich.

Danke Kristin, dass du dir die Zeit dazu genommen hast, meine Fragen zu beantworten. Es hat mich sehr gefreut!

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